Miteinander funktioniert sehr gut

JuNO I in Haltingen besteht jetzt seit zehn Jahren / Am 27. April wird vor Ort gefeiert

Jung, unternehmenslustig, neugierig und offen: So präsentiert sich das JuNO in Haltingen auch noch zehn Jahre nach der Eröffnung. Das Jubiläum wird nun entsprechend gefeiert. Bildquelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein / Enderlin

Wie die Zeit vergeht: Bei der Einweihung des JuNO I in Haltingen sprach Oberbürgermeister Wolfgang Dietz damals von einem „gewichtigen Baustein in unserer Zielsetzung für eine kinderfreundliche Stadt“: Die Kindertagesstätte wurde im Januar, die JuKE (Jugend- und Kindereinrichtung) dann im Februar 2014 eröffnet. Beide Einrichtungen feiern heuer also ihr zehnjähriges Bestehen. 

Die Abkürzung JuNO stand während der Planungs- und Bauzeit für Jugend und Neuordnung des Geländes der Hans-Thoma-Schule. Nun steht sie für Jung, Unternehmenslustig, Neugierig und Offen, was perfekt die Mädchen und Jungs beschreibt, die die Kindertagesstätte besuchen.

Diese bietet Platz für vier Gruppen mit je zehn Kindern von einem bis drei Jahren, die aktuell von 14 Erziehenden, zwei hauswirtschaftlichen Kräften, drei Auszubildenden und einer FSJ’lerin betreut werden.

Ein Jahr betrug die Bauzeit des ökologisch nachhaltigen Gebäudes, dessen Ausgaben sich damals auf insgesamt rund 4,9 Millionen Euro beliefen. Das Kita-Gebäude umfasst 650 Quadratmeter und erhielt vor zehn Jahren die Hugo-Häring-Auszeichnung des Bundes Deutscher Architekten, Landesverband Baden-Württemberg. Die JuKE ist 265 Quadratmeter groß. Diese Räumlichkeit löste das Pro-JuZ im Keller der Festhalle ab. Beim Umzug damals halfen die Jugendlichen mit. 

Kindertagesstätte
Die Kita verfügt über vier Gruppenräume mit separatem Schlafraum, ein Atelier und einem Speiseraum. Neben Küche, Büro, Personalraum und einigen Abstellräumen stehen weiterhin ein großer und ein kleiner Waschraum mit Wickelmöglichkeiten zur Verfügung. Die Garderoben sind im Flur untergebracht, von dem aus man in den geräumigen Mehrzweckraum gelangt. Eine weitere Räumlichkeit steht für Elterngespräche beziehungsweise Kleingruppenarbeit zur Verfügung.

Das zehnjährige Bestehen wird gefeiert mit einem Tag der offenen Tür, zu dem die Bevölkerung recht herzlich eingeladen ist. Am 27. April wird es von 10.30 bis 15 Uhr in der Kita, der JuKE und auf dem Campus der Hans-Thoma-Schule ein kleines Programm geben, dazu können die Räumlichkeiten besichtigt und verschiedene Mitmachangebote getestet werden. Es gibt unter anderem eine Hüpfburg für die Kleinen, eine große Tombola und einen Rückblick mit Fotos aus den vergangenen Jahren.

„Wir sind gespannt, ob auch ehemalige Juno-Familien vorbeikommen und ob wir die Kinder nach zehn Jahren wiedererkennen“, freut sich Kita-Leiterin Heike Enderlin auf einen abwechslungsreichen Tag. Anlässlich dessen hat es ein Gemeinschaftsprojekt aller Juno-Familien gegeben. „Jede Familie hat ein Bild gemalt, daraus ist eine große Jubiläums-Zehn entstanden, die nun an der Gebäudefassade hängt“, erklärt Enderlin.

„Es waren zehn ereignisreiche Jahre seit der Eröffnung, in denen wir doch einige Herausforderungen zu meistern hatten“, blickt Enderlin zurück. Nichtsdestotrotz mache ihr ihre Arbeit sehr viel Spaß. „Eine große Rolle dabei spielt mein seit Jahren beständiges Team, das mir viel Rückhalt und Unterstützung gibt.“

Enderlin lobt das „räumlich wirklich gut durchdachte Gebäude“, in dem durch das Holz eine sehr angenehme Akustik herrsche und den Arbeitsalltag erleichtere. „Der Hauptgrund allerdings sind die Kinder, die einem vor allem im Krippenalter noch unbedarft und ohne Vorurteile entgegentreten und die Gabe besitzen mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, auch wenn es mal anstrengend ist.“


Jugend- und Kindereinrichtung
Geöffnet ist die JuKE aufgrund der Nähe zur Grundschule seit 2016 für Kinder ab acht Jahren, um die Mädchen und Jungs vor dem Weggang auf die weiterführenden Schulen an das Jugendzentrum zu binden. Zeitweise wurde es auch von geschulten Besucherinnen und Besuchern selbst verwaltet geöffnet. 

Seit Bestehen war die JuKE auch Austragungsort von Kids-Discos und Halloweenpartys. Es gab Tanzprojekte und betreute Übernachtungsaktion, sowie Kicktreffs und weitere Sportangebote in der anliegenden Sporthalle.

„Für viele Jugendliche ist die JuKE ihr zweites Wohnzimmer“, macht Stadtjugendpflegerin Verena Eyhorn deutlich. Hier wird oftmals gemeinsam gekocht und gegessen sowie für eine passende Einrichtung gesorgt. So bauten die jungen Gäste selbst eine Paletten-Lounge, Kräuterbeete oder einen TV-Schrank. Wände und Leinwände wurden ebenso selbst gestaltet.

Einen festen Platz hier hat auch das Jugendparlament, das diese Räumlichkeit als Seminar- und Übernachtungsort anlässlich des Einführungsseminars nutzt. Hier finden zudem auch – im Wechsel mit dem Jugendcafé - die Treffen der Arbeitsgruppen statt.

„Das Miteinander auf dem Campus mit Schule, Kita und Nachmittagsbetreuung funktioniert seht gut. Auch Anwohnerbeschwerden hat es bisher keine gegeben“, lässt Eyhorn wissen und freut sich sehr darüber, dass sich die Kinder und Jugendlichen sehr gut mit dem Jugendzentrum identifizieren. Dafür spricht auch, dass Vandalismus-Vorfälle eher Seltenheit sind. Einen einzigen Einbruch habe es in der Corona-Zeit gegeben.

Momentan allerdings, so führt die Stadtjugendpflegerin aus, spüre man die Corona-Nachwehen. „Kinder, die in der Corona-Zeit in der Grundschule viel im Homeschooling waren, haben nun Schwierigkeiten, mit dem sozialen Miteinander und Respekt.“ Die Besuchergruppen würden nun zum Miteinander, respektvollem Umgang und den damit verbundenen Konsequenzen von den Fachkräften geschult.